Dr. Martin R. Textor

Familie light

Partnerschaft und Kindheit in der Zukunft

Obwohl die Deutsch gerne zwischen Berufs- und Privatleben trennen, wirkt das eine auf das andere ein. Künftig wird es weniger Festanstellungen, mehr berufsbedingte Wohnortswechsel und flexiblere Beschäftigungszeiten inklusive Schicht- und Wochenendarbeit geben. Da bleibt deutlich weniger Zeit für Partnerschaft und Familie. Das fängt beim Kennenlernen an, Online-Partnervermittlungen werden an Bedeutung gewinnen, geht beim Sex weiter, in Fernbeziehungen müssen Sextting und Remote Sex reichen, und heißt mit Blick auf Familien später heiraten, später Eltern werden und Außer-Haus-Erziehung der Kinder. Frauen wie Männer werden in Vollzeit erwerbstätig sein. In hochqualifizierten Bereichen werden es zudem die Frauen sein, die Karriere machen. Sie sind schlicht besser qualifiziert. Durch die Automatisierung vieler Tätigkeitsbereiche werden auf der anderen Seite die Zahl der Berufstätigen mit niedrigerem Erwerbseinkommen und die Wichtigkeit von Zweit- und Nebenjobs zur Existenzsicherung steigen. Wo weniger Miteinander ist, lockern sich die Familienbande. Außerdem zieht Vielfalt ins eheliche oder auch nicht eheliche Familienleben ein: Neben der klassischen Familie werden Stieffamilien, „Regenbogenfamilien" mit gleichgeschlechtlichen Eltern und Familien mit Partnern aus unterschiedlichen Kulturen normal sein.

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